Scanner-Panik/ Angst vor Versäumnis - Gedanken dazu

Im Buch "Das Leben ist keine To-Do-Liste" von Shirley Seul habe ich mir eine Stelle markiert, die ich gerne mit euch teilen möchte. Ich musste an Scanner und die Scanner-Panik denken oder auch an die Angst vor Versäumnis. Vielleicht die Angst, nicht richtig gelebt zu haben. In dem Buch stand unter der Überschrift Alles auf einmal? eine Passage, die mich zum Nachdenken angeregt hat:

Zitat

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Wenn man glaubt, dass man wiedergeboren wird oder ins Paradies kommt, kann man seine irdische Existenz relativ gelassen betrachten. Sollte es nicht optimal laufen, wetzt man diese Scharte bei der nächsten Reinkarnation aus, und im Paradies spielt das dann sicher keine Rolle mehr. [...] Wenn man allerdings davon ausgeht, dass dieses Leben die einzige Chance ist, dass es nur dieses eine Leben gibt, dann muss dieses eine Leben ausgequetscht werden bis zum letzten Tropfen. Mitnehmen, was geht.

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Ich neige zum Nachdenken und nehme teilweise die Dinge viel zu Ernst. Auch über Tod und Sterben habe ich viel nachgedacht und betrachte die Endlichkeit des Lebens als einen sehr wichtigen Aspekt, der einem klar macht, dass alles vergänglich ist. Oft mache ich mir Gedanken wegen meinem künftigen Lebensweg, ob ich dies machen soll, oder das. Und ja, ich habe manchmal Angst, dass mein Leben einfach so an mir vorüber zieht und ich nicht richtig gelebt habe. Andererseits packe ich manchmal meinen Kalender ziemlich voll. Ist das dann besser, je mehr ich mache? Auf das Glück kommt es ja an, die Zufriedenheit bei der Sache (egal welcher).

Manchmal wünsche ich mir da mehr Gelassenheit. Oder Vertrauen. In das Schicksal, den Lauf der Dinge, mein Bauchgefühl. Vielleicht auch die Gewissheit: Hier wo ich gerade bin ist genau richtig in diesem Augenblick.

Denn, so habe ich schon festgestellt, wenn ich immer mit meinen Gedanken überall bin, nur nicht beim Augenblick, DANN versäume ich wirklich was.

Also nochmal zum Zitat:

Wenn ich wiedergeboren werde (was meinem Glauben entspricht), beginnt sowieso wieder alles von vorne. Dann kann ich aufs neue diese Welt entdecken, Chancen ergreifen, Fehler machen, leben eben.
Wenn ich im Paradies lande, kann ich sowieso machen was ich möchte.
Also eine Win-Win-Situation?

Nochmal, weil ich es mir auch selbst vor Augen halten will:

Zitat

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Wenn man glaubt, dass man wiedergeboren wird oder ins Paradies kommt, kann man seine irdische Existenz relativ gelassen betrachten.

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Was denkt ihr dazu (auch in Bezug auf das Scanner-Sein, versteht sich)?

Ich glaube, ich wollte ursprünglich etwas anderes schreiben, als das oben. Aber beides passt auch irgendwie zusammen.

Hier ein Zitat aus dem Buch "Herz über Kopf" von Ruediger Schache:

Zitat

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Wenn jemand ständig neue Wünsche hat und ständig neue Gegenstände, Beziehungen, Orte braucht, können Sie eines schon einmal sicher sagen: In ihm wirkt eine Form von Unzufriedenheit, und er hat noch nicht das Wahre gefunden.
Materielle Wünsche sind nicht automatisch ein Problem. Oft sind sie sogar sehr gut für ihren Träger, denn sie erzeugen eine innere Antriebskraft, geben einen Grund morgens aufzustehen und jeden Tag weiterzumachen. Sie geben Richtung und Struktur und bereiten Freude. Solange ein materieller Wunsch diese Wirkung hat, ist er für das Leben also durchaus positiv.
Zum Problem wird ein Wunsch erst dann, wenn er sich verselbstständigt hat. Wenn der Träger vergessen hat, welchen Sinn der Wunsch seinem Leben gibt und ob er die Opfer, die er vielleicht kostet, überhaupt wert ist. Auch wenn die Wünsche, die bisher immer eine gute Antriebskraft im Leben waren, einem plötzlich sinnlos erscheinen, ist die Zeit gekommen, auf die höhere Ebene zu blicken. [...]
Angenommen, Sie würden Ihre weltlichen Wünsche zum wichtigsten Thema und Ziel Ihres Lebens machen. Was würde mit Ihnen in dem Moment geschehen, wenn all diese Wünsche erfüllt wären? Sinnlosigkeit träte ein. Es gäbe nichts mehr, womit der Verstand sich beschäftigen könnte. Das ist einer der Gründe, warum manche wohlhabenden oder prominenten Menschen trotz allem Wohlstand innerlich abstürzen. Sich einfach nur immer neue Wünsche zu erfüllen wird einfach früher oder später hohl und sinnlos
Wechseln wir also wieder auf die höhere Ebene. Auf der Herzebene über den Wünschen finden Sie auch eine Art Suche: die Suche nach dem "Großen". Spiritualität, Meditation, Philosophie, Glaube. Wir finden dort die Sehnsucht nach Antworten auf die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens und danach, wer man wirklich ist. Sobald Sie Ihre Suche hierauf ausrichten, verbinden Sie sich mit Ihrem Herzen und erleben eine Form von Erfüllung, die nicht mehr verschwindet.

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Beachte vor allem den ersten Satz: Denkt ihr, es ist etwas Wahres daran?

Bei mir selbst denke ich: ganz klar, ja. Irgendwie suche ich noch nach dem "einen", das mich mehr als alles andere fesselt. Auch auf Sinnsuche habe ich mich schon begeben, aber noch nicht groß gefunden. ;-)

Hier noch zwei weitere Zitate aus demselben Buch, die m.E. zu Scannern passen:

Zitat

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Eine der größten Ängste des Verstandes ist es, an wesentlichen Abzweigungen Fehler zu machen. Etwas nicht getan oder falsch getan zu haben. Etwas übersehen oder falsch gesehen zu haben. Etwas nicht rechtzeitig losgelassen oder zu früh losgelassen zu haben. Nach links gegangen zu sein, obwohl vielleicht rechts der richtige Weg gewesen wäre. Dann erinnern Sie sich, dass alle Wege, die Sie nach vorn gehen, auf denselben Horizont zulaufen. Wenn nicht links herum, dann sollte es eben rechts herum sein. Wichtiger als dieser oder jener Weg ist, ob Sie dazu stehen, dass es Ihr Weg ist. Ob Sie das achten, was Sie dabei gelernt haben. Vielleicht lernten Sie, wie Sie Ihre innere Stimme am besten hören, wenn sie sich meldet. Vielleicht war ein scheinbarer Fehler in Wahrheit nur eine Episode, um danach klarer und stärker durchs Leben zu gehen. Dann wäre es kein Fehler, sondern eine Ausbildung gewesen. Und dann hätte der Weg genau gestimmt.

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Zitat

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Wohin gehen? Was tun? Es macht nichts, wenn Ihr Herz heute dies sagt und in zwei Wochen etwas anderes oder das Gegenteil. In zwei Wochen kann die Zeitqualität eine andere sein, und deshalbt ist jetzt auch das, was das Richtige ist, etwas anderes.

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Auch hier finde ich mich sehr wieder. Mein Verstand wälzt manchmal diverse Zukunftspläne hin und her und kommt einfach nicht voran, weil er Angst hat, etwas zu verpassen oder falsch zu entscheiden. Und manchmal quatscht mein Herz einfach dazwischen: "Nö, jetzt will ich etwas anderes!" Aber ich denke in Bezug auf das "Erfüllen der Wünsche" (s.oben): Es kommt darauf an! Klar, wenn man alles bekommen kann, was man will, wird es ja langweilig. Und auch DASS wir uns doch irgendwie entscheiden müssen, wenn wir tausend Träume haben (zumindest, welcher zuerst erfüllt werden soll), hat etwas für sich. Dadurch werden die Dinge wertvoll. Und hier ist es vielleicht wieder wie mit der Endlichkeit des Lebens: Erst dadurch, dass wir eines Tages sterben, wird unser Leben mit jedem einzelnen seiner Augenblicke wertvoll.

Ich bin jetzt wohl doch etwas abgeschweift, aber mich interessieren brennend eure Gedanken zu dem Ganzen!